Diese Woche (beziehungsweise auch in den letzten Wochen, da ja Ferien waren) musste ich mich mit einem Text über Kulturindustrie auseinander setzen, den ich persönlich sehr interessant fand.
Der Text wurde von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno verfasst und befasst sich mit einem Wandel der Kultur in das Industrielle. Die Entwicklung ist darauf zurück zu führen, dass es durch die Erfindung der Massenmedien (Radio) viel leichter wurde ein Millionen Publikum zu erreichen und auch zu manipulieren. (Da im Vorwort des Textes gesagt wurde, dass der Text unter anderem auch verfasst wurde um das System von Diktaturen zu erklären - soweit ich das richtig verstanden habe - ist manipulieren wohl das passende Wort.)
Die Geselltschaft wird genormt und in verschiedene Klassen eingeteilt, damit die Kulturindustrie für diese unterschiedlichen Klassen nun unterschiedliche "Produkte" herstellen kann, damit auch alle sich zufrieden geben und keiner auf die Idee kommt aus diesem System auszureißen, da er sich ihm nicht mehr nah genug fühlt. (Vgl. Horkheimer/Adorno 2008 [1969], S. 131)
Diese Industrie, die sich Kultur nennt, stellt also Produkte in Form von Unterhaltung her nach dem Vorbild, was die Menschen der jeweiligen Klassen wollen. Widerum zeigt die Kulturindustrie den Leuten, das was sie sogesehen wollen sollen. Es ensteht sogesehen ein Kreis aus den eigentlichen Bedürfnissen der Menschen und der Manipulation der Kulturindustrie, die den Menschen ihre Bedürfnisse aufzwingt. So entsteht die Norm an Bedürfnissen, die befriedigt werden und zwar von der Kulturindustrie.
Alles unter dem Vorsatz möglichst viel Profit mit Kultur zu erlangen. Nicht mehr die, die anders denken und gegen das System mit ihrer Kunst rebellieren werden zu Künstlern ernannt.(Vgl. Horkheimer/Adorno 2008 [1969], S. 138). Den Künstler an sich scheint es nicht mehr zu geben stattdessen eine von Produktionsfirmen vorher abgefertigte und nach einfallslosen Klischees ausgesuchte Masse an Leuten. Der "wahre" Künstler an sich verschwindet als Außenseiter. Zurück bleibt die genormte und gesichtslose Masse.
Die Kulturindustrie setzt daran an immer da gewesenes immer wieder anders zusammen zusetzen und somit eine "Produktoptimierung" zu erreichen. Immer mit dem Ziel mehr Geld zu verdienen.
Der Gedanke, dass nichts neues mehr erschaffen wird, sondern Dagewesenes nur wieder anders zusammen gesetzt wurde, kennen wir schon Barthes, der dieses in seinem Aufsatz "Tod des Autors" thematisiert.
Somit kann man sich mit Recht fragen ist das Verschwinden des Künstlers durch das einnehmende Monopol der Kulturindustrie auch die Todesursache des Autors?
_____________________________________________________________________________
Literatur:
Horkenheimer, Max; Adorno, Theodor W. (2008 [1969] "Kulturindustrie" In: Horkenheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Dialektik der Aufklärung Philophische Fragmente. Frankfurt am Main, S.128-152
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen